Digitaler Wegweiser für Europas Jugendangebot

Mit dem „YouthHub“ aktiviert die Europäische Union eine Plattform die Jugendliche, PädagogInnen und Jugendorganisationen vernetzt. Über das aktuelle „Jahr der Jugend“ hinaus gibt es dort Informationen, wie man Europa mitgestalten kann, in Brüssel und den Regionen. 

Der „YouthHub“ ist ein weiterer Beitrag des Parlaments zum „Europäischen Jahr der Jugend“, das sich langsam dem Ende neigt. Zu finden sind auf der Online-Plattform Aktivitäten, die das Parlament organisiert, um mit der Jugend in Kontakt zu treten. Auch für Lehrende gibt es viel zu entdecken. So das Programm für Botschafterschulen des Europäischen Parlaments oder die Möglichkeit von Schülern und Schülerinnen am Projekt Euroscola teilzunehmen, um für einen Tag in die Rolle eines Europaabgeordneten zu schlüpfen. „Kinder und Jugendliche sind die Zukunft der Europäischen Union. Sie wollen sich informieren, engagiert mitarbeiten und Europa gestalten. Dazu müssen wir auch möglichst viele Lehrkräfte ins Boot holen, die die Begeisterung der Jugend für die EU unterstützen“, ist Europaabgeordneter Hannes Heide überzeugt. Der „YouthHub“ bündelt dazu alle Informationen von der Bewerbung für Projekte über die Finanzierung bis zum Unterrichtsmaterial übersichtlich wie noch nie. Und ermöglicht Fortbildungen oder Aktivitäten in der eigenen Region und im Ausland zu finden.

Europa in die Schulen bringen

Nachhaltige Projekte, wie der Youth Hub sind als Vermächtnis des Jugendjahres besonders wichtig um möglichst viele junge Menschen zu erreichen, die an der europäischen Demokratie teilnehmen möchten. „Die erste Hälfte des Europäischen Jahrs der Jugend ist leider eher enttäuschend verlaufen. Es fehlt an medialer Präsenz, Informationen und Fördermöglichkeiten. Für die Durchführung und damit den Erfolg des Jugendjahres auf nationaler Ebene sind die Koordinatoren in den Mitgliedsländern verantwortlich, deren Umsetzung bisher leider in vielen Punkten gescheitert ist“, sagt Heide. Ziel der letzten Monate des Jugendjahres muss deshalb die Forcierung nachhaltiger Maßnahmen für die Jugend sein. Im Ausschuss für Kultur und Bildung arbeitet der sozialdemokratische Abgeordnete deshalb mit Hochdruck an der Umsetzung des Europäischen Bildungsraums, der unter anderem die gegenseitige Anerkennung von Schulabschlüssen ermöglicht. Aber auch mehr Förderung für Auslandsaufenthalte von Auszubildenden, das Verbot unbezahlter Praktika und der Ausbau von Mobilitätsprogrammen stehen auf der Agenda. 

Link: https://youth.europarl.europa.eu/de/home.html

 

Gastbeitrag: Die Zukunft des Lernens: Micro-Credentials und individuelle Lernkonten

Unser Bildungsweg sollte nicht beim Abschluss der Schule oder der Ausbildung zu Ende sein. Wer über solide Kompetenzen verfügt, kann neue Chancen besser nutzen und hat in schwierigen Zeiten ein Sicherheitsnetz. Doch zu wenige Europäer und Europäerinnen nehmen regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teil. Oft ist Zeit- oder Geldmangel die Ursache dafür, oder den Menschen sind die vorhandenen Lernangebote und ihre Vorteile gar nicht bekannt. „Es ist wichtiger denn je, dass wir während des gesamten Berufslebens unsere Kompetenzen weiterentwickeln, nicht nur um die Anforderungen des sich rasch wandelnden Arbeitsmarktes zu erfüllen, sondern um aktiv an der Gesellschaft der Zukunft teilhaben zu können”, sagt Europaabgeordneter Hannes Heide. Besonders Kenntnisse rund um die Digitalisierung und ökologische Nachhaltigkeit sind in Zukunft gefragt. So wird beispielsweise schon jetzt an über 90 % der Arbeitsplätze in fast allen Branchen ein gewisses Maß an digitaler Kompetenz benötigt, während im Jahr 2019 nur 56 % der Erwachsenen über grundlegende digitale Kompetenzen verfügten.

Förderung für lebenslanges Lernen

Im Bildungsausschuss des Europäischen Parlaments arbeitet Heide mit an der Umsetzung eines europäischen Modells für individuelle Lernkonten. Die Mitgliedstaaten sollen für jeden EU-Bürger ein jährliches Budget für die Weiterbildung bereitstellen. Diese Ansprüche können auch gesammelt werden und während der gesamten beruflichen Laufbahn eingelöst werden. Wobei Menschen mit größerem Weiterbildungsbedarf einen höheren Anspruch erhalten. Micro-Credentials spielen dabei eine wichtige Rolle. Darunter fallen kurze Kurse und Schulungen, wie sie in vielen Berufsfeldern bereits weit verbreitet sind. Die Fähigkeiten und Kompetenzen können in kleinen Schritten erweitert werden. Auch Fortbildungen für Lehrkräfte fallen vielfach darunter. „Lebenslanges Lernen in vergleichbarer Qualität innerhalb der gesamten Europäischen Union sicherzustellen, ist für einen gemeinsamen Bildungsraum und Arbeitsmarkt entscheidend. Wir müssen einen europäischen Ansatz etablieren, der auf einer gemeinsamen Zertifizierung und gegenseitigen Anerkennung von Lernergebnissen beruht“, so Heide. Beim europäischen Sozialgipfel im Vorjahr setzten sich die Mitgliedstaaten der EU das Ziel, dass mindestens 60 % aller Erwachsenen jedes Jahr an einer Weiterbildungsmaßnahme teilnehmen sollten. Bisher lag die Beteiligung nur bei 37 % pro Jahr.

 

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